Biovision – Die Stiftung

Biovision fördert seit 1998 die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen für heutige und kommende Generationen. Wie wir uns als Stiftung organisieren und was wir bisher erreicht haben, erfahren Sie auf dieser Seite.

Stiftung für ökologische Entwicklung

Unser Ziel: Ein Ernährungssystem, das genügend und gesunde Nahrung für alle auf umwelt- und sozialverträgliche Weise bereitstellt.

Dafür unterstützen wir Menschen, Institutionen und Gesellschaften darin, eigenverantwortlich zu agieren und fördern ökologisches Denken und Handeln – in Subsahara-Afrika, in der Schweiz und international. Wir setzen auf die Entwicklung, Verbreitung und Anwendung ökologischer landwirtschaftlicher Methoden, die zur nachhaltigen Verbesserung der Ernährungssicherheit führen und zugleich die Umwelt schonen. Ausserdem gewinnen wir Menschen dafür, sich für eine grundlegende agrarökologische Transformation der Ernährungssysteme einzusetzen. Gemeinsam mit unseren Partner:innen zeigen wir agrarökologische Lösungen auf, verhelfen ihnen zur breiten Anwendung und verändern somit unsere Ernährungssysteme und ihre Rahmenbedingungen. Als angesehene und vernetzte Organisation wirkt Biovision als Brückenbauerin zwischen Zivilgesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.

Biovision ist als Stiftung organisiert, gemeinnützig und parteipolitisch unabhängig und Zewo zertifiziert. Zu den Statuten.

Ausblick in die Zukunft

Meilensteine

Der Schweizer Welternährungspreisträger und Insektenforscher Hans Rudolf Herren gründet gemeinsam mit Andi Schriber, Mathis Zimmermann und Jürg Weber Biovision mit dem Ziel, die Lebenssituation der Menschen in Afrika nachhaltig zu verbessern und die Natur als Grundlage allen Lebens zu erhalten. In den 80er Jahren hat Hans Rudolf Herren mit seiner biologischen Bekämpfung eines verheerenden Insektenschädlings im Maniok Millionen von Menschen in Afrika vor dem Hungertod bewahrt.

Die ersten Projekte in Subsahara-Afrika entstehen. Sie unterstützen die lokale Bevölkerung mit ökologischen Lösungen in der Sicherung ihrer Lebensgrundlagen. Zu Grunde liegendes Konzept hinter den ökologischen Lösungen ist bereits da die Agrarökologie. 

Die Veröffentlichung des Weltagrarberichts unter Co-Leitung von Hans Rudolf Herren, der eine radikale Änderung unserer Landwirtschaft fordert, gibt den Startschuss für das Engagement von Biovision in der internationalen und nationalen Politik. Ziel dieser Arbeit ist die Förderung geeigneter politischer Rahmenbedingungen, zur Veränderung des Ernährungssystems im Sinne der Agrarökologie. 

Die unabhängige Partnerorganisation Biovision Africa Trust (BvAT) mit Sitz in Nairobi realisiert das Farmer Communication Programme. Das Informationsprojekt von Biovision umfasst Ausbildungsprogramme, eine Bauernzeitung, Radioprogramme und die Internetplattform Infonet. BvAT erreicht damit heute jährlich über 4 Millionen Bäuerinnen und Bauern. 

Die Lebenssituation der Menschen in Afrika kann sich nur dauerhaft verbessern, wenn der globale Norden seine Rolle in der Übernutzung der Ressourcen und dem Klimawandel erkennt und seinen Beitrag zum Wandel leistet. 2011 baut Biovision ihr Engagement in der Schweiz aus. Das Sensibilisierungsprogramm Schweiz bringt mit Wissensvermittlung und Sensibilisierung Klimawandel und globale Ungerechtigkeiten ins Bewusstsein der breiten Schweizer Bevölkerung und zeigt auf, wie verantwortungsvoller Konsum dieser Entwicklung entgegenwirkt. 

Als erste Schweizer Nicht-Regierungs-Organisation (NGO) erhält Biovision den generellen Konsultativstatus im Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen. Damit ist Biovision berechtigt, an UNO-Konferenzen teilzunehmen und sich aktiv für eine Veränderung der globalen Rahmenbedingungen zu engagieren. 

Biovision und ihr Mitbegründer Hans Rudolf Herren werden 2013 mit dem Right Livelihood Award, auch bekannt als «Alternativer Nobelpreis», für ihr Engagement zur Überwindung von Hunger und der Transition zu nachhaltigen Ernährungssystemen ausgezeichnet. 

In Zusammenarbeit mit dem Interdisziplinären Zentrum für Entwicklung und Umwelt (CDE) in Bern, entsteht das Sustainable Development Solutions Network Switzerland (SDSN). Das von Biovision gehostete und inhaltlich wie finanziell mitgetragene Netzwerk fördert die Umsetzung der Agenda 2030 in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. 

Biovision verstärkt ihr Engagement auf nationaler Ebene und setzt sich lösungsorientiert und wissenschaftsnah für gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen zur Förderung eines nachhaltigen Ernährungssystems im Sinne der Agenda 2030 ein. 

Biovision und das Centre Ecologique Albert Schweitzer (CEAS) rücken als Allianz im Rahmen eines gemeinsamen Programms zusammen, ermöglichen gegenseitiges Lernen und weiten ihren thematischen und geografischen Wirkungskreis aus. Das Programm wird von der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) finanziell unterstützt. 

Gemeinsam mit unseren Partnern SDSN und Landwirtschaft mit Zukunft überreichen wir die 126 Empfehlungen des ersten Schweizer Bürger:innenrats für Ernährungspolitik zusammen mit den Empfehlungen des wissenschaftlichen Gremiums an Bundesrat Guy Parmelin. Obwohl Wissenschaft und Zivilgesellschaft unabhängig voneinander Empfehlungen an die Politik erarbeiten, fallen diese enorm ähnlich aus und zeigen, dass es einen breiten Konsens gibt für mehr Nachhaltigkeit im Ernährungssystem.

Der Stiftungsrat

Im Stiftungsrat von Biovision engagieren sich sieben unabhängige Mitglieder aus Wirtschaft, Wissenschaft, Entwicklungszusammenarbeit und Politik für die strategische Weiterentwicklung der Organisation. Das Gremium arbeitet unentgeltlich.

Dr. Hans Rudolf Herren, Stiftungsratspräsident

Hans R. Herren gehört zu den weltweit führenden Wissenschaftlern in der biologischen Schädlingsbekämpfung. Er lebte und forschte während 26 Jahren in Afrika. Von 1994 bis 2005 leitete er das internationale Institut für Insektenforschung icipe in Nairobi, Kenia, welches heute ein wichtiger Partner von Biovision in der Entwicklung ökologischer Methoden ist. Für seine Forschung zum Wohl der Menschheit, wurde Hans R. Herren mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet. 1995 erhielt er als bisher einziger Schweizer den Welternährungspreis. 2013 wurde er, zusammen mit der Stiftung Biovision, mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. 

Porträt von Hans Herren, Stiftungsratspräsident bei Biovision.

Mathis Zimmermann, Rechtsanwalt

Mathis Zimmermann ist seit 1995 Partner bei der Anwaltskanzlei Steinbrüchel Hüssy. Seine Spezialgebiete umfassen Gesellschafts- und Vertragsrecht, Stiftungs- und Vereinsrecht, Immobilien- und Mietrecht, Erbrecht und Nachlassplanung sowie Arbeitsrecht. Gemeinsam mit Hans R. Herren, Jürg Weber und Andreas Schriber gehört Mathis Zimmermann zum Gründungsteam der Stiftung Biovision und ist seit 1998 Mitglied des Stiftungsrats. 

Mathis Zimmermann, Stiftungsrat bei Biovision.

Paula Daeppen-Dion, UN-NGO Repräsentantin 

Paula Daeppen-Dion hat ihre berufliche Laufbahn im Bereich der Zahnmedizin und der öffentlichen Gesundheit verbracht. Sie widmet ihre Zeit zahlreichen gemeinnützigen Organisationen und vertritt NGOs bei den Vereinten Nationen, wo sie sich auf Gender- und Umweltfragen konzentriert. Sie ist Vorstandsmitglied des «NGO Committee on the Status of Women», einer Organisation, die sich aus NGOs mit konsultativen Status im UNO-Wirtschafts- und Sozialrat zusammensetzt, zu denen auch Biovision gehört. Als internationale Netzwerkerin fördert und verfolgt sie die Ziele und den Auftrag von Biovision in den Bereichen Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit und Gender. Seit 2010 ist sie Mitglied des Stiftungsrates von Biovision.

Porträt Paula Deppen Dion, Stiftungsrätin bei Biovision

Maya Graf, Ständerätin und Biobäuerin

Maya Graf, Ständerätin (Grüne/BL) und Biobäuerin steht durch ihr Engagement für die Umsetzung des Weltagrarberichtes (IAASTD) seit 2009 in Verbindung mit Biovision und wurde 2018 in den Stiftungsrat gewählt. Seit vielen Jahren engagiert sie sich erfolgreich für eine gentechfreie nachhaltige Schweizer Landwirtschaft und für den Tierschutz. Maya Graf ist Stiftungsrätin der ProSpecieRara und seit 2023 der Fondation pour la Promotion du Goût. Seit November 2014 ist sie Co-Präsidentin von alliance F, dem Bund der Schweizer Frauenorganisationen und seit 2020 Co-Präsidentin von Inclusion Handicap, dem Dachverband der Behindertenorganisationen Schweiz.

Porträt von Maya Graf, Stiftungsrätin Biovision.

Shruti Patel, Leitende Wissenschaftlerin am NADEL,
ETH Zürich

Die gebürtige Kenianerin studierte Agrarwissenschaften und Development Studies in Cambridge und Nottingham. Im Anschluss sammelte sie wertvolle Erfahrungen als Forscherin in der Entwicklungsökonomie an der Universität von London und ging anschließend als unabhängige Beraterin zurück in ihre Heimat. Ab 2016 war sie bei Biovision als Programmverantwortliche für Ostafrika zuständig. Seit 2021 ist sie leitende Dozentin am NADEL, dem Zentrum für Entwicklung und Zusammenarbeit der ETH Zürich, wo sie sich auf die Themen Lebensmittel- und Ernährungssicherheit und den Aufbau von Partnerschaften konzentriert. Im Juni 2021 wurde sie als jüngstes Mitglied in den Stiftungsrat von Biovision gewählt. 

Shruti Patel, Stiftungsrat bei Biovision.

Prof. Dr. Christoph Studer, Experte für tropische Landwirtschaft und Professor an der HAFL

Dr. Christoph Studer ist ein renommierter Agrarwissenschaftler und Professor für die Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL (Berner Fachhochschule BFH). Durch seine langjährige Mitarbeit an den internationalen Agrarforschungszentren ICRISAT und ICARDA sowie durch angewandte Forschung und die Unterstützung von Projekten in den Trockengebieten Afrikas und Asiens hat er weltweit umfassende Erfahrung gesammelt. Christoph Studer bringt umfangreiche Expertise im Bereich der tropischen Landwirtschaft mit und bringt diese im Programmausschuss von Biovision seit 2014 ein, wo er die Entwicklung dutzender Projekte begleitete und mitgestaltete. Seit 2023 ist Prof. Dr. Christoph Studer Mitglied des Stiftungsrates von Biovision.

Porträt Christoph Studer

Andreas Schriber, Journalist & Filmemacher

Andreas Schriber ist Gründungsmitglied von Biovision und führte die Stiftung als CEO von 2003 bis Ende 2019. Als Boardchair des Biovision Africa Trust in Kenia prägte er den Aufbau dieses strategischen Partners in Afrika. Zuvor realisierte er als Wissenschaftsjournalist und TV-Reporter Reportagen und Dokumentarfilme für Fernsehen SRF und andere Medienhäuser. In den 80er Jahren leitete er die Medienabteilung des WWF Schweiz. Andreas hat einen MAS und den Executive-MBA der Fachhochschule Nordwestschweiz. Er absolvierte die Knight Science Journalism Fellowship am MIT (USA) und arbeitet heute als freier Journalist und Dokumentarfilmer. Als Beirat für Sustainability in the Arts der ZHDK sowie in weiteren pro bono Funktionen setzt er sein Engagement für eine nachhaltige Entwicklung fort. Seit 2024 ist er Mitglied im Stiftungsrat von Biovision.

Porträt Andreas Schriber, Stiftungsrat Biovision.

Die Geschäftsleitung

Das Geschäftsleitungsgremium setzt sich zusammen aus Vertreter:innen der drei Programmbereiche Entwicklungsprojekte, Politik & Anwaltschaft, Programm Schweiz und den Bereichen Kommunikation & Fundraising, sowie Finanzen, HR & Administration. Die Geschäftsführung von Biovision wird kollektiv von der Geschäftsleitung wahrgenommen. Im Organigramm sehen Sie, wie wir aufgestellt sind.

Alexandra Arnold

Bereichsleiterin Finanzen, HR & Administration, Co-Geschäftsführerin

Fabio Leippert

Co-Bereichsleiter Politikdialog & Anwaltschaft, Co-Geschäftsführer
Porträt Loredana Sorg

Loredana Sorg

Co-Bereichsleiterin, Entwicklungsprogramme, Co-Geschäftsführerin

Martin Schmid

Co-Bereichsleiter Entwicklungsprogramme, Co-Geschäftsführer
Portrait von Sabine Lerch

Sabine Lerch

Bereichsleiterin Programm Schweiz, Co-Geschäftsführerin

Stefanie Pondini

Co-Bereichsleiterin Politikdialog & Anwaltschaft, Co-Geschäftsführerin

Ueli Würmli

Bereichsleiter Kommunikation & Fundraising, Co-Geschäftsführer

Das Team

Auf den Geschäftsstellen in Zürich und Genf setzen sich rund 60 Mitarbeitende mit Überzeugung und Kompetenz für Biovision ein. In den unterschiedlichen Wirkungsfeldern setzen wir Hebel in Bewegung, um systemische Wirkung zu erzielen und gewinnen Menschen dafür, sich für die agrarökologische Transformation der Ernährungssysteme einzusetzen.  

Das Biovision-Team

Jahresbericht

Im Jubiläumsjahr 2023 hat Biovision so umfangreich wie nie zuvor Projekte finanziert. Welche Wirkungen wir damit erzielten, zeigen wir anhand von Beispielen aus Tansania, Kenia und der Schweiz. Der Jahresbericht 2023 liefert eine Fülle an Informationen und Zahlen.

Der Biovision-Jahresbericht steht Ihnen in Französisch, Englisch und Deutsch zum Download zur Verfügung.

Starke Partnerschaften und Netzwerke

Biovision arbeitet international, mit Fokus auf Subsahara-Afrika und die Schweiz. Bei den Projekten in Subsahara-Afrika arbeiten wir eng mit lokalen Organisationen zusammen. Unser wichtigster strategischer Partner ist Biovision Africa Trust (BvAT). Die Projektverantwortlichen von Biovision stehen in engem Kontakt mit den Partnerorganisationen vor Ort. So stellen wir die langfristige Wirkung unserer Projekte sicher.

In unseren Projektgebieten sind wir in nationalen und internationalen Netzwerken aktiv. Wir tragen Wissen und Lösungen zu nachhaltigen Ernährungssystemen in Fachkreise und vernetzen Entscheidungstragende aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. In der Schweiz fokussieren wir darauf, die Politik zu mehr Kohärenz zu bewegen und die Schweizer Bevölkerung für den Zusammenhang zwischen dem eigenen Verhalten und den Auswirkungen zu sensibilisieren.

Mehr Informationen über unsere Partnerschaften und Netzwerke finden Sie im Jahresbericht auf Seite 19.

Strategische Partnerschaft mit dem CEAS

Mit dem Centre Ecologique Albert Schweitzer (CEAS), mit Sitz in Neuenburg, verbindet Biovision seit 2019 eine strategische Partnerschaft. Ähnlich wie Biovision legt auch das CEAS grossen Wert auf den Einbezug der Lokalbevölkerung in ihrer Entwicklungszusammenarbeit, sowie der Verbreitung wissenschaftlich fundierter ökologischer Lösungen. Ergänzend zu Biovision ist das CEAS vorwiegend in Burkina Faso, Senegal und Madagaskar tätig und setzt mit erneuerbaren Energien, nachhaltiger Abfallbewirtschaftung und dem Aufbau von Wertschöpfungsketten zusätzliche thematische Schwerpunkte. Damit ergänzen sich Biovision und das CEAS in ihrem thematischen und geografischen Wirkungsfeld und stärken sich im gegenseitigen Lernen.

Logo Centre Ecologique Albert Schweitzer

Partnerschaft mit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA)

Biovision ist eine offizielle Partnerorganisation der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA. Die internationalen Projekte von Biovision werden von der DEZA finanziell unterstützt.